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► HOME ► Photogrammetrie und Fernerkundung ► flugzeuggestütztes und terrestrisches Laserscanning |
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Im Gegensatz zu den klassischen Messverfahren der Geodäsie, bei denen meist einzelne für das vermessene Objekt repräsentative Punkte selektiv aufgenommen werden, tasten Laserscanner ein Objekt flächenhaft ab. Das reflektorlose messen ermöglicht die Erfassung sehr vieler Punkte in einem sehr kurzen Zeitraum. Aus der so erhaltenen dreidimensionalen Punktwolke können dann mit Hilfe der Auswertesoftware weitere Ergebnisse abgeleitet werden.
Airborne Laserscanning: Beim Airborne (flugzeuggestützten) Laserscanning (ALS) wird in einem Helikopter oder Flugzeug ein Multisensorsystem integriert, mit welchem die Bestimmung der Oberflächengeometrie erfolgt. Das Sensorsystem besteht aus drei gekoppelten Messeinheiten: einem GPS-Empfänger, einem Inertialen Navigationssystem und dem Laserscanner. Der GPS-Empfänger dient zur Positionsbestimmung der Plattform mit dem Laserscanner, das Inertialsystem ermittelt über Beschleunigungssensoren die Orientierung der Plattform während des Fluges. Der Laserscanner selbst sendet in regelmässigen Abständen Impulse aus, die an der Erdoberfläche und an darauf befindlichen Gegenständen reflektiert, zurückgesendet und von der Messeinrichtung wieder empfangen werden. Aus der Zeitdifferenz zwischen dem Senden und Empfangen des Impulses und der Richtung des ausgesendeten Signals werden die Lage und Höhe der Gelände- und Objektpunkte berechnet. Dank der Positions- und Orientierungsbestimmung der Plattform können die erfassten Daten in das übergeordnete Landeskoordinatensystem transformiert werden. Das Airborne Laserscanning eignet sich sehr gut, um ein Digitales Oberflächenmodel zu erstellen. Durch die Abtastung der Oberefläche mit einem Thermalsensor sowie durch die Nutzung von Lichtimpulsen in verschiedenen Spektralbereichen können weitere Eigenschaften der abgetasteten Flächen erfasst werden, z.B. die Bodenfeuchte oder die Vegetationsarten. Das ALS-Verfahren ersetzt zunehmend die klassische Photogrammetrie.
Terrestrisches Laserscanning: Das terrestrische Laserscanning (TLS) entwickelt sich seit einigen Jahren sehr intensiv und erobert immer mehr Anwendungsfelder, so auch die klasssche Vermessung. Ursprünglich wohl aus dem Bereich der Industrievermessung kommend (Vermessung zur Modellierung und Untersuchung von Maschinenbauteilen, Wehrzeugen etc) findet es heute auch zunehmend Anwendung in der Architekturvermessung (Bauforschung, Denkmalpflege), in Rohrleitungs- und Anlagebau, Tunelbau, Archäologie, Qualitätssicherung sowie in der Forensik und Unfallforschung. Auch immer mehr Vermesser greifen zu diesem Verfahren um z.B. im Bereich der Bau- und Ingenieurvermessung effizient Bauanlagen zu vermessen. Der Blockrand der TAAF-Ausgabe von 2012 zeigt einen Laserscanner der Firma Leica Geosystems (Leica HDS6000), mit dem Ende 2010 eine digitale Bestandsaufnahme der verfallenen Wallfang- und Verarbeitungsstation Port-Jeanne d'Arc (gegründet 1908 von den norwegischen Wallfängern und bestehend aus vier Wohngebäuden mit Wellblechdächern und Holzwänden, einem Stall, mehreren Heizkesseln und anderen technischen Anlagen) auf der Kerguelen-Hauptinsel durchgeführt wurde. Aus der Laseraufnahme wurde dann ein digitales 3D-Modell erstellt.
Trailer de la numerisation 3D de Port Jeanne... von TAAF |