1. Tag: Sa, 05.05.2001
- Frankfurt/M. - Amman -

Wegen der schlechten nächtlichen Zugverbindungen zwischen Köln und Frankfurt/M. und der frühen Abflugzeit (8.00 Uhr) bin ich am Flughafen schon kurz nach 2.00 Uhr. Es ist nicht einfach, nachts am Flughafen die lange Wartezeit totzuschlagen. Aber bereits kurz nach 6.00 Uhr kann ich einchecken und danach vergeht die Zeit auch schneller. Pünktlich vor 8.00 Uhr sitze ich im Airbus A321 der Austrian Airlines, mit dem es zunächst nach Wien gehen sollte und von dort dann mit einer anderen Maschine der gleichen Fluglinie weiter nach Amman. Wegen des starken Windes (es ist draußen sehr bewölkt und regnerisch) verspätet sich aber der Abflug. Es muss eine andere Startbahn genommen werden. Um 8.40 Uhr heben wir endlich in die Luft ab und landen in Wien mit 15minütiger Verspätung um 9.40 Uhr. Der Anschlussflug ist für 10.15 Uhr geplant. Gut aber, dass die Verbindung garantiert ist und die Maschine auf uns wartet, denn in der kürzen Zeit wäre der Umstieg wahrscheinlich nicht zu schaffen. Zumal ich mir noch die Bordkarte besorgen muss, da sie in Frankfurt wg. Computerprobleme nicht ausgestellt werden konnte.
Amman - Fensterausblick aus dem Commodore Hotel im Stadtteil Shmeisani Auch die zweite Maschine ist ein Airbus des gleichen Typs. Wir starten um ca. 10.45 Uhr. Der Flug verläuft ruhig, das Wetter draußen wird immer schöner. Bei wolkenlosem Himmel passieren wir schon im Landeanflug auf das Flughafen Queen Alia die israelische Mittelmeerküste bei Tel Aviv. Kurz danach bietet sich auf der rechten Seite ein wunderschöner Ausblick auf den nördlichen Teil des Toten Meeres mit dem schmalen mäandrierenden Jordan inmitten gelb- und ockerfarbenen Felder. Schade, dass ich kein Fotoapparat zur Hand habe.
Wir landen im sonnigen Amman planmäßig um 15.00 Uhr Ortszeit (+ 1 St zu MEZ). Dort werden die Teilnehmer unserer Reisegruppe (5 Personen) bereits von einem netten Mitarbeiter der örtlichen Reiseagentur erwartet. Er sammelt unsere Reisepässe für die Beschaffung des Gruppenvisums ein, und führt uns an den Passkontrollen vorbei zur Gepäckausgabe. Alles geht sehr schnell und bald haben wir unser Gepäck sowie das Visum. Mit einem Kleinbus werden wir nach Amman gebracht (ca. 30 km) und gegen 16.30 Uhr erreiche ich mein 3-Sterne Hotel "Commodore". Es ist ein nettes Hotel in einem Banken- und Büroviertel gelegen, aber - wie ich erfahre - ca. 12 km vom Stadtzentrum entfernt.
Nach dem Zimmerbezug und kurzer Erfrischung mache ich mich auf den Weg, die Gegend zu erkunden. Ich gehe Richtung Stadtzentrum, Amman - Blick auf die Stadt von der Kreuzung der Queen-Noor-Straße und Sulayman-an-Nabulsi-Straße aber den Gedanken, das Zentrum zu Fuß zu erreichen, verwerfe ich relativ schnell. Es ist doch zu weit für heute Abend. Ich sammle aber die ersten Eindrücke von der Stadt. Es wird viel und modern gebaut - Hotels, Banken, Amman - ein modernes Bankgebäude im Stadtteil Shmeisani Bürohäuser (zumindest an den Straßen, über die ich laufe). Nach ca. 2 Stunden komme ich um 19.30 Uhr hungrig zurück ins Hotel. Das Abendessen genieße ich in dem fast leeren Hotelrestaurant. Es bleibt so während meines ganzen Aufenthaltes in Jordanien. Wegen der Unruhen in Israel bleiben sehr viele Touristen auch in Jordanien aus. Schade für das schöne Land, denn hier ist es absolut ruhig.


2. Tag: So, 06.05.2001
- Amman - Wüstenschlösser - Kan Zaman - Amman -

Unsere eigentliche Rundreise beginnt heute nach dem Frühstück um 8.30 Uhr. Ein Kleinbus wartet schon vor dem Hotel. Ein Kleinbus - denn unsere Reisegruppe besteht heute aus 11 Personen (die Gruppengröße variiert in den nächsten Tagen zwischen 10 und 12 Personen, denn einige Schweizer und Österreicher sind wegen eines anderen Programmablaufs für sie nur an einigen Tagen dabei).
Wir fahren zunächst noch ein 4-Sterne-Hotel an, in dem einige weitere Rundreiseteilnehmer wohnen (ich wohne "nur" in einem 3-Sterne-Hotel, das im Gegenteil zu dem besagten 4-Sterne-Hotel sehr ruhig und nur wenig ausgelastet ist).
Heute besichtigen wir noch nicht die Hauptstadt Jordaniens, sondern fahren Richtung Osten zu den sog. Wüstenschlössern. Diese von Omaijaden in der Wüste errichteten Festungen dienten der Herrscherdynastie u.a. als Lust- und Jagdschlösser, aber auch zu Empfängen von Nomadenfürsten. Fernab von der Hauptstadt in Damaskus konnte man sich hier einiges erlauben, was im Zentrum der Macht durch die Religion untersagt war.
Der Weg führt uns aber zunächst durch Amman und mit großem Interesse erhaschen wir die ersten Blicke auf diese auf 7 Hügeln gelegene Stadt. Nachdem wir die Vororte passiert haben, beginnt bald eine steppenartige Landschaft, die später in die Stein- und Geröllwüste übergeht. Die erste Pause machen wir nach ca. 50 km an dem Qasr al-Kharana, dem besterhaltenen Omaijadenschloss, das ca. 710 erbaut wurde. Es ist ein simples viereckiges und zweistöckiges Bauwerk mit vier gerundeten Ecktürmen, Wüstenschlösser - Qasr Kharana, Gesamtansicht dessen Funktion nicht endgültig geklärt ist.
Wüstenschlösser - Qasr Amra Ein stolzer Wächter im Nationaltracht begrüßt alle Touristen am Eingang und lässt sich für ein kleines Obolus auch gerne fotografieren. Wüstenschlösser - ein Wächter vor dem Palast Qasr Kharana Es ist noch sonnig, aber bei einem sehr starkem Wüstenwind ziehen immer wieder Wolken vorbei. Unser Reiseleiter Mohammed sagt, dass dieser - nach seiner Auffassung nur schwacher - Wind typisch in dieser Gegend ist.
Nach der Besichtigung von al-Kharana fahren wir bald weiter zum nächsten Schloss - Qasr Amra, UNESCO-Weltkulturerbe das an der gleichen Straße, etwa 16 km weiter östlich inmitten einer Sand- und Steinwüste liegt. Wüstenschlösser - Vergnügungsschloß der Omaijaden Qasr Amra (60 km östlich von Amman), Gesamtansicht Diese kleine Schlossanlage gefällt mir viel besser. Es sind aber nur Reste eines großen Komplexes erhalten geblieben, das 711 erbaut wurde. Zu sehen sind noch u.a. eine Audienzhalle mit drei Tonnengewölben, eine Thronnische sowie ein dreiteiliges Badehaus. Wüstenschlösser - Qasr Amra, vorne: Badetrakt, rechts: Audienzhalle Das Besondere und Sehenswerte an diesem Schloss sind die zahlreichen Fresken an den Wänden und Decken, die bildliche Darstellungen von Menschen und Tieren zeigen, welche in der arabischen Kunst sonst fast unbekannt sind. Glücklicherweise haben sie die strenge Auslegung des Korans hinsichtlich bildlicher Darstellungen unbeschadet überdauert. Man sieht verschiedene Jagdszenen (Affen, Vögel, Bären), Athleten, Handwerker bei der Arbeit, Tänzer und Musiker, badende Frauen und Kinder, aber auch Abbildungen der Herrscher. Schade nur, dass viele der Fresken durch eine schwarze Rußschicht bedeckt sind, da in der Vergangenheit entzündeten hier die Beduinen immer wieder mal ein Lagerfeuer.
Das nächste Schloss auf unserer Strecke ist Qasr al-Azraq, gelegen in der Oase Azraq inmitten einer Basaltstein-Wüste ca. 110 km von Amman entfernt. Wüstenschlösser - Azraq, vor der Festung aus dem schwarzen Basalt An dem Weg dahin fahren wir an einem großen Zeltlager der Beduinen vorbei und sehen in der Ferne auch einen großen natürlichen See. Azraq ist ein wichtiger Verkehrspunkt. Von hier führen die Straßen nach Saudi Arabien (ca. 40 km zur Grenze) und nach Irak (ca. 220 km). Die aus dunklem Basaltstein errichtete Schlossanlage, deren Ursprünge ins 3. Jh. reichen, liegt inmitten der Oase. Erhalten geblieben sind aber nur die Außenmauern um einen sehr großen Innenhof, wo eine kleine Moschee steht. Wüstenschlösser - Azraq-Festung, im Innenhof, links eine Moschee, hinten die Stadt Azraq Auch Lawrence von Arabien verbrachte in dieser Festung einige Zeit. Während der Besichtigung ziehen immer mehr Wolken von Osten auf und bald ist der Himmel ganz bewölkt.
Wüstenschlösser - Azraq-Festung, Eingangstor Gegen 12.30 Uhr beenden wir unsere Besichtigung und vor der Rückfahrt auf der selben Strecke Richtung Amman halten wir noch an einem Straßenrestaurant gleich hinter Azraq. Die Mittagspause dauert ca. 1 Stunde. Währenddessen erkunde ich noch die nähere Umgebung des Restaurants, aber hier gibt es nicht viel zu sehen.
Bevor wir nach Amman zurückkehren machen wir noch einen Abstecher nach Kan Zamane (wörtlich: "es war einmal"). Es ist eine alte Karawanserei, gelegen oben auf einem Hügel südlich der Hauptstadt. Sie wurde vor ca. 30 Jahren von einer prominenten jordanischen Familie restauriert und umgebaut. Heute befinden sich hier Kunsthandwerksläden, Geschäfte mit Schmuck und Gewürzen sowie ein Cafe und ein Restaurant in ehemaligen Stallgebäuden. Dieser Komplex wird als große touristische Attraktion angepriesen, aber auf mich hat es eher einen enttäuschenden Eindruck gemacht. Es ist zwar nett anzusehen, aber ich habe es mir viel größer vorgestellt, und nach 15 Minuten hat man eigentlich schon alles gesehen. In dem Restaurant steht zwar ein sehr reichlich bedecktes Büffet, das uns selbstverständlich präsentiert wird, aber wohl alle aus unserer Gruppe wiederstehen diesen Verlockungen. Trotzdem dauert unser Aufenthalt hier über eine Stunde und erst gegen ca. 15.45 Uhr fahren wir nach Amman zurück.
Mittlerweile ist es stark bewölkt, die Luft ist sehr dunstig und trüb. Zu dieser trüben Sicht trägt auch sicherlich der Staub aus der Wüste bei, der bei dem starken Wind auch in die Stadt gebracht wird. Als wir in den Vororten von Amman sind, fallen die ersten Regentropfen, aber dabei bleibt es auch. das Hotel erreichen wir um 16.15 Uhr.
Nach einer kurzen Erfrischung suche ich nach Möglichkeit, Kontakt nach Deutschland aufzunehmen. Die Telefongespräche von Hotel aus sind sehr teuer, aber im Hotelfoyer sehe ich einen Rechner, der auch Internetanschluss hat. Er ist wohl nur für den internen Gebrauch vorgesehen, aber auf meine Nachfrage werde ich dran gelassen und darf kostenlos einige Emails abschicken. Zunächst erscheinen aber am Bildschirm nur arabische Zeichen und es dauert etwas, bis ich geschafft habe, den Rechner auf "unsere" Buchstaben umzustellen.
Kurz vor 18.00 Uhr starte ich dann zu einem weiteren Rundgang durch die Stadtviertel in der Nähe des Hotels. Diesmal gehe ich in die andere Richtung als gestern. Es ist weiterhin sehr trüb und mein Eindruck ist, dass die Luft sehr viel Staub enthält. Auf jeden Fall atmet man ziemlich schwer. Nach über einer Stunde und zwei großen Schleifen entlang der Hauptstraßen um das Stadtviertel Shmeisani bin ich zurück im Hotel - pünktlich zum Abendessen.

Ein Thema für sich - besonders hier in Amman - ist der Fahrstill der Jordanier. Es fällt mir bereits nach diesen beiden abendlichen Spaziergängen durch die Hauptstadt auf, dass hier wohl keine Verkehrsregeln gelten. Die nächsten Tage bestätigen diesen Eindruck. Und ein besonderes Hobby der Jordanier ist wohl das Hupen - man hupt, wenn man sich überholt, wenn man sich grüßt aus dem Auto, wenn einem der genauso schlechte Fahrstill eines anderen nicht gefällt, oder nur so aus purem Vergnügen, um auf sich Aufmerksamkeit zu lenken. Als Tourist wird man besonders stark mit den verschiedenen Huptönen konfrontiert, denn beim Anblick eines zu Fuß gehenden Ausländers hupt garantiert jedes vorbeifahrende Taxi. Und die gibt es in Amman wie Sand am Meer.


3. Tag: Mo, 07.05.2001
- Amman - Jerash - Amman -

Heute Vormittag steht die Besichtigung von Amman auf dem Programm. Wir verlassen das Hotel um 8.30 Uhr und fahren beim herrlichen Wetter zunächst in den Stadtteil Abdali, wo auf einem Hügel die moderne König-Abdullah-Moschee von ihrem Sohn - König Hassan II. - im Jahre 1989 errichtet wurde. Amman - die König-Abdullah-Moschee beim Sonnenuntergang, Fronteingang Es ist ein wirklich imposantes Bauwerk mit einer beeindruckenden riesigen türkisblauen Mosaikkuppel (35 Meter Durchmesser) und zwei hohen Minaretten. Amman - die Kuppel und ein Minarett der König-Abdullah-Moschee im Stadtteil Abdali Durch den massiven Betonbau machen vor allem die Minarette aber einen schwerfälligen Eindruck. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich eine ältere koptisch-orthodoxe und ein Stückchen weiter eine griechisch-orthodoxe Kirche. Der Bau der Moschee in der direkten Nachbarschaft der beiden Kirchen sollte von der religiösen Toleranz zeugen. Amman - die Koptisch-Orthodoxe Kirche gegenüber der König-Abdullah-Moschee
Wir besichtigen diese größte Moschee Ammans auch von Innen, nachdem die Frauen aus unserer Gruppe mit ausgehändigten Tüchern ihre Köpfe und nackte Oberarme eingehüllt haben. Der runde leere Gebetsraum unter der Kuppel ist riesengroß und man kommt sich darin sehr klein vor.
Amman - Ruinen des Herkules-Tempels auf dem Zitadellenhügel Anschließend fahren wir in das historische Zentrum von Amman, die in der Antike Philadelphia hieß und zu dem Dekapolis - einem Bund von zehn Städten - zählte. Zunächst besuchen wir den Zitadellenhügel, auf dem sich viele archäologische Sehenswürdigkeiten befinden und der einen phantastischen Blick auf das unten liegende Stadtzentrum und die umgebenden Hügel bietet. Amman - Blick vom Zitadellenhügel aus auf die Stadt mit ihrer typischen Bebauung Besonders sehenswert sind die Reste des Herkules-Tempels, das dem römischen Kaiser Mark Aurel gewidmet war. Amman - Ruinen des Herkules-Tempels auf dem Zitadellenhügel Hinter dem Tempel befindet sich eine Plattform, die eine großartige Aussicht auf die Downtown mit dem römischen Theater, dem Odeon und der alten Hussein-Moschee eröffnet. Amman - Blick auf das Stadtzentrum (Downtown) vom Herkules-Tempel (auf dem Zitadellenhügel) aus, rechts das römische Theater, links Busbahnhof und Parkplätze Auf einem der gegenüberliegenden Hügeln (Jebel Ashraiya) sieht man die schöne schwarzweiß gestreifte Darwish-Moschee. Amman - Blick vom Herkules-Tempel (auf dem Zitadellenhügel) aus auf die Darwish-Moschee (links oben, höchster Punkt der Stadt) und die Häuser auf dem Jebel Ashrafiya
Wir machen einen Rundgang durch den Zitadellenhügel und gehen an den Resten einer kleinen byzantinischen Kirche Amman -Zitadellenhügel, vorne Reste einer byzantinischen Kirche, hinten eine Audienzhalle (?) der Omaijaden (im byzantinischen Stil) vorbei zum ehemaligen Hauptplatz der Zitadelle. Links und rechts sind überall ausgegrabene Fundamente alter Bauwerke zu sehen, auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes - die Audienz- und Eingangshalle. Amman - Ruinen auf dem Zitadellenhügel, hinten der Hauptplatz und die Audienzhalle (?) der Omaijaden Dahinter besichtigen wir die Reste des Omaijadenpalastes. Den Rundgang beenden wir im Archäologischen Museum in der Nähe des Herkules-Tempels. Dieses kleine aber faszinierende Museum zeit Funde ab der Altsteinzeit und beherbergt viele einmalige Exponate. Zu den wichtigsten zählen die berühmten Schriftrollen von Qumran am Toten Meer (die 1952 gefundenen, in Metall gravierten Schriften berichten von Schätzen, die am Westufer des Jordan versteckt sein sollen). Besonders sehenswert sind auch zwei wachsähnliche Figuren, die dem frühen Neolithikum zugeordnet werden (ca. 8000-6000 v. Chr.), sowie vier Sarkophage aus der Zeit zwischen dem 13. und 7. Jh. v. Chr. stammen.
Nach der Museumsbesichtigung fahren wir runter in die Downtown. Hier folgt ein kurzer Besuch in dem römischen Theater an der Hauptstraße in der Altstadt. Amman - Downtown, das römische Theater, hinten der Zitadellenhügel mit den Säulen des Herkules-Tempels Hier ist wirklich viel los - Autos, Fußgänger, Touristen. Um das Theater herum sitzen viele Irakis herum - wie uns der Reiseleiter informiert und gleichzeitig warnt, da sie mit besonderer Vorliebe gefälschte antike Münzen und andere Gegenstände an die Touristen verkaufen.
Anschließend folgt eine Rundfahrt durch die anderen Bezirke Ammans. Wir fahren durch die neueren noblen Stadtviertel mit Botschaften, exklusiven Villen, die z.T. sehr prachtvoll errichtet sind und mit dem Reichtum protzen (z.B. mit sehr teuren bildlichen Darstellungen aus bunten Glasmosaiken in riesigen Hausfenstern). Hier wohnen die reichsten Bürger Ammans, hier ist natürlich auch sehr grün in den großen Gärten um die Villen - ganz anders als in den dicht bebauten ärmeren Vierteln, die durch die einheitlich vorgeschriebene Farbe der Fassaden (Sandsteingelb) und fehlende Bäume einen sehr eintönigen Eindruck machen. Amman - Blick vom Zitadellenhügel aus auf die Stadt mit ihrer typischen Bebauung Ins Auge fällt auch die große Anzahl von McDonalds (der größte wurde im Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe des römischen Theaters errichtet und passt überhaupt nicht in das historische Zentrum) und anderen westlichen Gastronomieketten. Auch moderne Gebäude der größten Handels-, Bank- und Hotelketten sind reichlich vorhanden. Das Straßennetz ist meiner Meinung nach sehr unübersichtlich - viele z.T. bis zu vierspurige Hauptstraßen zerschneiden die Stadt in allen Richtungen, die kleineren Straßen sind zum Teil sehr steil und kurvig, da sie sich der hügeligen Topographie in der Stadt anpassen müssen.
Jerash - Blick in südliche Richtung auf das ovale Forum, rechts das Südtor Gegen Mittag beenden wir die Stadtrundfahrt und fahren anschließend durch eine leicht hügelige Gegend etwa 40 km in die nördliche Richtung nach Jerash. Jerash genannt auch "Pompeji des Ostens" gehört zu den überragendsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Diese Stadt - in der Antike unter dem Namen Gerasa bekannt - erlangte als ein Teil der römischen Dekapolis einen großen Wohlstand, dessen steinerne Zeugen bis heute sichtbar sind. Es wurde bisher aber nur ein kleiner Teil dieser damals ca. 20.000 Einwohner zählenden Stadt ausgegraben.
Gegen ca. 12.45 Uhr erreichen wir den Parkplatz am südlichen Rand des Ausgrabungsgeländes von Gerasa. Hier befinden sich zahlreiche kleine Geschäfte mit Postkarten, Souvenirs, Wasser etc. Nachdem wir die Geschäfte hinter uns gelassen haben, gehen wir an dem 129 n. Ch. erbauten Hadriansbogen Jerash - Hadrianstor (129 n.Ch. errichteter Triumphbogen) vorbei, der sich etwa 450 m südlich der eigentlichen Stadtmauer befindet. Unterwegs zum Südtor der antiken Stadt sehen wir links das freigelegte große Hippodrom Jerash - wiederaufgebaute Südseite von Hippodrom und blicken rechts auf die moderne Stadt Jerash. Jerash - Blick auf die moderne Stadt Bevor wir die eigentliche Ruinenstadt betreten ordnet unser Reiseführer eine 45minütige Mittagspause an und die meisten begeben sich zu dem direkt neben dem Besucherzentrum am Südtor gelegenem Restaurant. Ich habe aber kein Hunger und möchte die Zeit bei dem herrlichen strahlend blauen Himmel lieber draußen verbringen. Da man das Ausgrabungsgelände ohne ein Ticket nicht betreten darf (schade eigentlich um die vor den Stadttoren verlorene Zeit), muss ich auf den Rest der Gruppe warten und spaziere dafür durch die Gegend entlang des Hippodroms.
Kurz vor 14.00 Uhr betreten wir dann alle gemeinsam durch das große Südtor Jerash - Südtor das Gelände der Ruinenstadt, die zu den besterhaltenen antiken Städten im Nahen Osten gezählt wird. Nach einem kurzen Weg an dem im Westen hoch emporragenden Zeustempel vorbei erreichen wir einen großen ovalen Platz. Es ist das 90 x 80 m messende Forum, umgeben von 56 ionischen Säulen. Jerash - Kolonnaden aus ionischen Säulen am Forum, hinten rechts Südtor und Hadrianstor (Blick Richtung Süden) Die ovale Form des Platzes ist ziemlich außergewöhnlich aber macht einen sehr harmonischen Eindruck. In der Mitte steht auf einem Podest eine einzelne Säule. Jerash - Forum, dahinter Beginn der Kolonnadenstraße (Hauptstraße), in der Mitte hinten - Artemis-Tempel Das Forum ist mit Steinplatten gepflastert, ähnlich wie die im Norden des Forums beginnende, in Nord-Süd Richtung verlaufende Hauptstraße (Cardo). Auf den Steinen erkennt man noch gut die Radspuren von schweren antiken Wagen.
Auch der 12 m breite und 800 m lange Cardo ist umgeben von zahlreichen Kolonnaden. Jerash - die Kolonnadenstraße (Cardo) Wir spazieren entlang dieser repräsentativen Straße von Gerasa, an der sich früher Tempel, Brunnen, Märkte und verschiedene öffentliche Gebäude reihten. An großen dicken Säulen, die über die Kolonnade hinausragen, erkennt man heute noch die Lage wichtiger Gebäude. Jerash - korinthische Kolonnaden an der Cardo, hinten rechts Artemistempel So passiert man auf dem Weg nach Norden u.a. den antiken zentralen Lebensmittelmarkt (Macellum), die Kathedrale (ein von Byzantinern umgewandelter römischer Tempel), einen großen öffentlichen Brunnen (Nymphäum) Jerash - das Nymphäum (monumentaler Brunnentempel) und monumentale Treppen, die zum im Westen hoch gelegenen Artemistempel führten. Jerash - Reste der Propyläen (Toranlage) des Artemistempels gelegen an der Cardo, hinter der langen Treppe - Säulen des Artemistempels
In einem der ehemaligen Atriums-Gebäude an der Cardo, von dem nur einige Säulen und ein Wasserbrunnen in der Mitte erhalten geblieben sind, zeigt uns der Reiseführer ein antikes "Klavier". Jerash - im Innenhof eines Gebäudes an der Cardo, horizontale Steinbalken hinten = antikes Klavier Es sind zwei auf mehreren in verschiedenen abständen angeordneten Stützen liegende Steinbalken. Wenn man an entsprechenden Stellen darauf z.B. mit einem Stein klopft, kann man tatsächlich verschiedene Melodien spielen, was uns eindrucksvoll vorgeführt wird. Die Konstrukteure dieses "Klaviers" haben sich auf eine simple Weise die Schwingungsgesetze zunutze gemacht.
Jerash - korinthische Kolonnaden an der Cardo, hinten rechts Artemistempel Der Cardo kreuzt zunächst im rechten Winkel den Süd-Decumanus (eine Süd-West-Straße), und dann im Norden geht in die nördliche Kolonnadenstraße - etwas schmalere Verlängerung der Hauptstraße - über. Jerash - das Nord-Tetrapylon, dahinter die nördliche Kolonnadenstraße Den Abschluss dieser Straße bildet das Nordtor aus dem Jahr 115. Diese nördliche Kolonnadenstraße, umgeben von ionischen Säulen, ist ziemlich zugewachsen, vermittelt aber einen Eindruck von Originalzustand der Straße. Vor dieser Verlängerung biegen wir nach links ab und erreichen dann das Nordtheater. Jerash - das Nordtheater, hinten das Nord-Tetrapylon und links davon die nördliche Kolonnadenstraße Es ist die kleinere von zwei Theateranlagen in Gerasa, die ca. 1600 Zuschauer fassen konnte. Vom Theater gehen wir dann zurück über einen parallel zum Cardo im Westen verlaufenden Weg.
Hier dominiert der gigantische Artemistempel, der auf einer Bergkuppe errichtet wurde. Jerash - der kolossale Artemistempel Der Tempel zählt zu den großartigsten Tempelbauten, die je in einer römischen Provinzstadt errichtet wurden. Es ist wohl das einzige Bauwerk Jerashs, dessen Säulen bei zahlreichen Erdbeben nicht eingestürzt sind. Jerash - Säulen des Artemistempels mit korinthischen Kapitellen Sie verdanken dies einer besonderen erdbebensicheren Konstruktion, was uns der Reiseführer eindrucksvoll demonstriert. Er schiebt ein Taschenmesser mit der Spitze in einen Spalt zwischen zwei Steinen der Säule - bei dem auf die Säule einwirkenden Wind pendelt der Griff des Messers langsam rauf und runter. Grund dafür - die einzelnen Steine der Säulen sind wie Gelenke miteinander verbunden.
Der oben liegende Weg führt über ein höher gelegenes und noch nicht ausgegrabenes Gelände, bewachsen durch ausgetrocknetes Gras. Jerash - vorne Säulen an der Straße Decumanus Maximus, dahinter das ovale Forum, rechts der Zeustempel und das Südtheater Da und dort blühen zwischen den Ruinen Wildkräuter und roter Klatschmohn. Kleine Hügel und Unebenheiten des Geländes deuten an, wo sich unter der Erde weitere Bauwerke befinden.
Am Ende des Weges erreichen wir das ebenfalls hochgelegene Südtheater, das sich im Nordwesten des Zeustempels befindet. Dieses Theater verfügte über ca. 4000 Plätze und blieb nahezu unzerstört erhalten. Jerash - das Südtheater, hinten rechts der Artemistempel Von den obersten Sitzreihen hat man einen imposanten Blick über das Forum und die antike Stadt. Jerash - das Südtheater, im Hintergrund die antike Gerasa mit dem Forum und der Cardo (rechts), Artemistempel (hohe Säulen hinten links) Wenn man von hier das weitläufige Gelände betrachtet und sieht, wie wenig erst ausgegraben wurde, ist der Gedanke spannend, was alles sich noch unter der Erde verstecken mag.
Von hier erreichen wir über das Forum nach ca. 2 Stunden Besichtigung wieder den Eingang, und gegen 16:30 Uhr fahren wir zurück nach Amman ab. Nach etwa 45 Min Fahrt sind wir zurück im Hotel.
Nach einer kurzen Erholung nehme ich ein Taxi und fahre nochmals in die Downtown von Amman. Diesmal will der Taxifahrer 1,5 Dinar für die Fahrt haben. Im Zentrum bummle ich dann durch verschiedene Einkaufstraßen in der Nähe des Amphitheaters und auch durch ein großes Juwelierviertel. Amman - Downtown, eine Gasse im Juvelierviertel Überall im Zentrum stechen unzählige große und bunte Werbeschilder ins Auge. Wohl jedes kleine Geschäft hat seinen eigenen großen Werbeschild. Insgesamt gibt das aber den Geschäftsvierteln sehr viel Farbe. Amman - Downtown, Werbeschilderdschungel in der Altstadt Amman - Downtown, Werbeschilderdschungel in der Altstadt Unterwegs durch die Straßen fallen mir ins Auge einige kleine Internet-Cafes. Um diese Zeit (ca. 17:30 Uhr) herrscht hier im Zentrum ein geordnetes Chaos - auf den Straßen unzählige Autos Amman - Downtown, Rushhour in der Altstadt am frühen Abend und Fußgänger, ständiges Lärm, Hupen und Abgase. Es gibt hier kaum Ampeln, um die Straßen problemlos überqueren zu können, und wenn es die schon gibt, dann hält sich keiner daran - weder die Autofahrer noch die Fußgänger. Eine bequeme Straßenüberquerung zu Fuß ist fast unmöglich. Ich muss mich erst mal daran gewöhnen und beobachte, wie die Einheimischen damit klar kommen. Man muss einfach blind losmarschieren und dann zwischen den hoffentlich gerade im Stau stehenden oder langsam fahrenden Autos und Fahrrädern einen Slalom machen. Amman - Downtown, Straße in der Altstadt Es scheint hier ganz normal zu sein, alle machen so und keiner regt sich auf. Auch nicht die an manchen Stellen stehenden Polizisten, deren Aufgabe wohl die Verkehrsregelung sein sollte - was mir aber als hoffnungslos erscheint. Einfach zu viele Autos, ununterbrochene Ströme.
In der Nähe des Theaters steht eine Gruppe bewaffneter Soldaten. Einer von Ihnen spricht mich höfflich mit dem obligatorischen "Welcome to Jordan" an. Er interessiert sich, woher ich komme, ob zum ersten Mal in Jordanien und wie lange schon ich hier bin, wie gefällt es mir etc. Die nette Unterhaltung ist aber nur kurz, denn er muss zurück. Als die Abenddämmerung beginnt fahre ich mit einem Taxi zurück ins Hotel, wo ich gegen 19:45 Uhr bin. Diesmal kostet die Fahrt nur 1,- Dinar.


4. Tag: Di, 08.05.2001
- Amman - Umm Qays - Pella - Jordantal - Totes Meer - Amman -

Nach dem Frühstück brechen wir gegen 8.30 Uhr auf zu unserer Fahrt in den Norden Jordaniens. In Amman ist es heute morgen stark bewölkt, kühl, und es fallen sogar einige Tropfen Regen. Zunächst fahren wir nach Jerash, über die gleiche leicht hügelige Strecke, wie schon gestern. Unterwegs passieren wir u.a. einen ehemaligen Lager der palästinensischen Flüchtlinge, der mittlerweile zu einer kleinen von Palästinensern bewohnten Stadt geworden ist (60 Prozent der Bevölkerung Jordaniens sind Palästinenser, Flüchtlinge aus den besetzten Gebieten). Von Jerash geht die Fahrt weiter nach Norden, über eine Straße, die in die syrische Stadt Deraa führt. Wenige Kilometer vor der syrischen Grenze biegen wir dann nach Westen ab und fahren nach Irbid.
Je weiter wir nach Norden kommen, desto besser wird auch das Wetter. Langsam reißt die geschlossene Wolkendecke auf und bald ziehen nur große Cummuluswolken über den blauen Himmel. Umm Qays - antike Säulen In einem der Vororte von Irbid machen wir eine kurze Pause an einer kleiner Bäckerei an der Hauptstraße. Wir sehen dort, wie das Fladenbrot geformt, auf ein Fließband gelegt, und beim Durchgang des Bandes durch ein "Herd" gebacken wird. Nur wenige Minuten nach dem Formen des Teiges kommen am Ende des Fließbandes aus dem Herd fertig gebackene Fladenbrote raus, die sofort an die wartenden Dorfbewohner verkauft werden. Auch unser Reiseführer kauft zwei Fladenbrotsorten (flach und dick) und gibt uns im Bus probieren - sie schmecken vorzüglich.
Wir fahren über die relativ große Stadt Irbid und dann weiter durch eine hügelige Landschaft in nordwestlicher Richtung bis wir gegen 10.45 Uhr die antike Stadt Umm Qays erreichen. Umm Qays, das römische Gadara, liegt auf einem hohen Vorgebirge mit atemberaubenden Blick auf die Umgebung im Grenzgebiet nach Syrien und Israel. Umm Qays (römisches Gadara) - Blick auf das nördliche Jordantal Vom Parkplatz gehen wir durch die hoch gelegene Ausgrabungsstätte Umm Qays - Blick auf die Ausgrabungsstätte, im Hintergrund See Genezareth und besichtigen zunächst die verfallenen Überreste des aus schwarzem Basalt erbauten römischen Theaters. Umm Qays - im schwarzen Basalttheater Umm Qays - Ruinen des Basalttheaters Dann spazieren wir zwischen den ausgegrabenen Mauerresten und den noch erhaltenen Säulen der Kolonnaden. Umm Qays - antike Säulen Teile des Ruinenfeldes sind stark zugewachsen und liegen im ausgetrockneten Gras zwischen Olivenbäumen. Umm Qays - antike Hauptstraße Umm Qays - antike Hauptstraße Zwischen den Ruinen und Säulen, die immer wieder im Schatten der vorbeiziehenden großen Cummuluswolken verschwinden, blühen zahlreiche Klatschmohnpflanzen und Annemonen. Umm Qays - antike Säulen Umm Qays - Klatschmohn in den Ruinen des Theaters Bald erreichen wir den nördlichen Rand des Ausgrabungsgeländes, wo sofort ein großer neuzeitlicher Bunker ins Auge fällt. Umm Qays - Ruinen von Gadara, hinten See Genezareth Von hier aus eröffnet sich ein spannender Ausblick Richtung Norden auf die tief im Tal gelegene jordanisch-syrische Grenze und auf die an der anderen Seite der Grenze sich hoch erhebenden kahlen Golanhöhen, Umm Qays - Golanhöhen, unterhalb der Hügel - die jordanische Grenze die von Israel besetzt sind. Im Nordwesten sieht man von hier oben sehr schön den südlichen Rand des See Genezareth, Umm Qays - See Genezareth, rechts Golanhöhen der im Israel, etwa 200 m unterhalb des Meeresspiegels liegt.
An diesem Ort drängen sich uns viele Fragen zur aktuellen politischen Situation auf, die wir unserem Reiseführer stellen wollen. Er bittet uns jedoch um Verständnis, dass er als jordanischer Reiseleiter aber auch gleichzeitig ein aus Jerusalem stammender Palästinenser über dieses Thema nicht diskutieren möchte und kann. Er lässt sich nur einige vorsichtige aber trotzdem eindeutige Worte entlocken.
Wir verweilen hier oben bis ca. 12.00 Uhr und fahren anschließend runter Richtung Golanhöhen und Grenze. Entlang der Grenze verläuft auf der jordanischen Seite eine Straße - teilweise parallel zu einer tiefen Schlucht, über die wir nach Westen fahren. Vom Bus aus kann man den Stacheldraht-Grenzzaun sowie mehrere Militärposten der Israelis auf der anderen Grenzseite sehr gut erkennen. Auch an unserer Straße gibt es mehrere Schlagbäume und Wachtürme der Jordanier, die wir passieren. Hier stehen bewaffnete Soldaten und unser Reiseleiter warnt uns, die Kameras und Fotoapparate nicht zu benutzen. Nach einigen Kilometern biegt die Straße scharf nach links ab, und wir fahren jetzt nach Süden entlang des fruchtbaren Jordantals mit dem wenige Meter breitem Fluss Jordan in der Mitte, der im Toten Meer einmündet und die natürliche Grenze zum Israel bildet.
Pella - antike Ruinen (Säulen) Der Jordantal, eine etwa 20 km breite, unterhalb des Meeresniveaus liegende Ebene, ist ein natürliches Treibhaus mit fruchtbaren Ackerland und einem günstigen Klima (milde Winter, heiße Sommer). Auf beiden Seiten der Grenze wird deshalb intensiv die Landwirtschaft betrieben. Wir sehen große Plantagen von Bananen, verschiedenen Zitrusfrüchten und anderen exotischen Früchten, und auch zahlreiche Gemüse- und Getreidefelder. Entlang der Hauptstraße, die durch kleine Dörfer und Ortschaften führt, wachsen zahlreiche sog. Flamenbäume (eine Akazienart), rot blühende Akazien (Flamenbäume) die jetzt gerade in voller Blüte stehen und ihren Namen den zahlreichen intensiv feuerroten Blüten verdanken. Aus größerer Entfernung sehen sie wie Bäume mit roten Kronen aus.
Nach ca. einer Stunde Fahrt machen wir über eine langsam steigende Seitenstraße einen kurzen Abstecher nach Osten und erreichen nach einigen Minuten das Ruinenfeld der antiken Stadt Pella, das auf Höhe des Meeresspiegels liegt. Zunächst legen wir eine Mittagspause in einem Restaurant oberhalb des Ausgrabungsgeländes an. Von hier aus hat man einen guten Ausblick auf die, zwischen sanften Hügeln gelegenen, mehreren kleineren Ausgrabungsstätten, Pella - antike Ruinen (Säulen) auf den unten liegenden grünen Jordantal und bis hin zur nächsten Bergkette in Israel. Pella - vorne: antike Ausgrabungen, hinten: Jordantal und Israel Auf der israelischen Seite sind viele große Gewächshäuser zu sehen. In Pella, der kleinsten der Dekapolis-Städte, hat man zahlreiche Funde aus verschiedenen Epochen gemacht, die ältesten stammen aus dem 4 Jh. v. Chr. Wir verbringen hier am Restaurant etwa eine Stunde, und verzichten anschließend auf die explizite Begehung des kleinen Ausgrabungsgeländes, denn von der Aussichtsterrasse konnte man die Ruinen recht gut sehen. Pella - vorne: antike Ausgrabungen, hinten: Jordantal und Israel Wir fahren also zurück ins Jordantal und dann weiter nach Süden Richtung Totes Meer. Inzwischen ist das Wetter sehr schön geworden, es ist sonnig und warm.
Die Straße führt ständig leicht bergab, und nach ca. 100 km Fahrt durch den Jordantal erreichen wir das nördliche Ende des Toten Meeres, den tiefsten Punkt der Erde. Je nach Jahreszeit befindet sich der Wasserstand etwa 400 m unter dem Meeresspiegel. Jetzt fahren wir entlang der Meeresküste; im Osten begleitet uns eine rötliche Bergkette mit dem berühmten Berg Nebo, den wir morgen besuchen werden. Je tiefer wir kommen desto heißer wird die Luft. Gegen 15.30 Uhr erreichen wir das "Dead See Spa Hotel" in der nähe von Sweimeh. Hier haben wir einen 1,5stündigen Aufenthalt am Hotelstrand, den wir zum obligatorischen Bad im Toten Meer nutzen. Strand am Toten Meer ("Dead See Spa Hotel") Es herrschen hier fast tropische Temperaturen - mind. 30 Grad und auch das Wasser ist nicht viel kälter. Bei diesen Temperaturen verdunsten tagtäglich über 10 Mio. Tonnen Wasser. Zurück bleibt ein Gemisch aus Salz und Mineralien nahe dem Sättigungspunkt. Das Wasser ist daher leicht klebrig und milchig. Wegen der starken Verdunstung und dem kaum vorhandenem Zufluss (von Jordan wird das meiste Wasser zur Bewässerung entnommen und daher ins Tote Meer fließt kaum noch Wasser rein) zieht sich der Wasserspiegel jährlich um ca. 70 cm zurück.
Totes Meer - Ostküste, Salzformationen Das Bad im Toten Meer ist ein ganz ungewöhnliches Erlebnis. Es ist schon ein tolles Gefühl, im Wasser getrieben zu werden, ohne irgend etwas dafür zu tun. Aber bei einem 39prozentigen Salzgehalt im Wasser ist der Mensch wie ein Korken, der immer auf der Oberfläche schwimmt. Allein schon der Versuch, liegend auf dem Rücken im Wasser, sich dann auf die Beine zu stellen, um aus dem Meer rauszukommen, scheitert bei mir mehrmals. Die Beine werden immer wieder nach oben hinaufgedrängt Strand am Toten Meer ("Dead See Spa Hotel") und man schafft nur mit großer Mühe aufzustehen und dies nur im sehr flachen Wasser direkt am Ufer. Bei allen hektischen Bewegungen im Wasser muss man sehr aufpassen, dass keine Wasserspritzer in die Augen kommen - es brennt höllisch.
Viele Strandbesucher genießen das besondere Gefühl des Bades im Toten Meer. Strand am Toten Meer ("Dead See Spa Hotel") Einige von ihnen bedecken auch ihre Körper mit dem mineralreichen, gesunden Schlamm, der überall am Ufer liegt und besonders bei Hautkrankheiten heilend wirkt. Wir sind hier am Hotel etwa 414 m unter dem Meeresniveau, und durch diese tiefe Lage bedingt, enthält die Sonnenstrahlung weniger UV-Anteile als sonst(durch die zusätzlichen Luftschichten werden sie herausgefiltert), also die Gefahren eines Sonnenbrandes sind auch geringer. Ein Sonnenbad nach einem Bad im Toten Meer tut jedem sehr gut, zumal in dem salzigen Wasser sollte man nicht allzu lange bleiben (obwohl man sich gerne stundenlang auf der Oberfläche treiben lassen könnte). Strand am Toten Meer ("Dead See Spa Hotel") Nach dem Bad sollte man sich unbedingt unter der Dusche gründlich abwaschen, denn sonst bilden sich auf der schnell trockenwerdenden Haut Salzkristalle heraus und man stellt bald fest, dass die Haut von einer weißen Schicht überzogen ist und sich sehr fettig anfüllt. Wir können natürlich die Duschen und Umkleidekabinen des Spa Hotels nutzen.
Gegen 17.00 Uhr beenden wir das Baden und Faulenzen am Strand und machen uns auf den Weg zurück nach Amman bereit. Die Fahrt geht durch eine leicht hügelige und bergige Landschaft. Unterwegs machen wir noch eine kurze Pause an einem Souvenirladen an der Straße in den Bergen und gegen 18.25 Uhr erreichen wir unser Hotel in Amman. Das Wetter in Amman ist jetzt sehr schön und deshalb mache ich nach einer kurzen Erholung noch einen langen Spaziergang zu Fuß zu der neuen König Abdullah Moschee, die wir schon gestern morgen besichtigt haben. Ich möchte aber noch einige Außenaufnahmen machen, und schaffe es gerade noch rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang. Zurück im Hotel bin ich um 19.45 Uhr, pünktlich zum Abendessen.


5. Tag: Mi, 09.05.2001
- Amman - Berg Nebo - Madaba - Kerak - Shobak - Petra -

Um 9.20 Uhr starten wir zu unseren heutigen ca. 240 km langen Etappe Richtung Süden. Amman verabschiedet uns mit herrlichem sonnigen Wetter und wolkenlosem Himmel. Wir fahren über die historische Straße der Könige (King´s Highway) zunächst nach Madaba (33 km von Amman entfernt), wo wir nach Osten Richtung Berg Nebo abbiegen. Nach wenigen Kilometern erreichen wir den biblischen Berg (Jebel Siyagha) von dem aus Moses das Gelobte Land erblickt hat und dann verstarb. Vom Parkplatz gehen wir zum Gipfel durch einen kleinen Park mit einer Gedenktafel, Berg Nebo - Gedenktafel (von hier erblickte Moses das Gelobte Land) die auf das biblische Ereignis erinnert. Von dem westlichen Rand des Nebo-Berges (neben dem großen eisernen Kreuz mit Schlange) Berg Nebo - eisernes Monument (Schlange und Kreuz) auf dem Siyagha-Gipfel (im Hintergrund Israel) hat man einen herrlichen Ausblick auf das Tote Meer Blick vom Berg Nebo auf Israel (verschleiert), den nördlichen Teil des Toten Meeres und das Jordantal und Jericho und bei klarem Wetter sogar bis nach Jerusalem und Bethlehem. Leider in der Zwischenzeit sind einige Schleierwolken aufgezogen und die Luft über dem Toten Meer ist sehr dunstig, so dass man nur schemenhaft die Küstenlinie erkennen kann. Trotzdem ist der Ausblick auf die weite Ebene vor uns Blick vom Berg Nebo auf Israel (verschleiert), den nördlichen Teil des Toten Meeres und das Jordantal einzigartig, besonders auch wenn man an die biblische Bedeutung dieses Ortes denkt.
Berg Nebo - Basilika des Klosters Siyagha, das das Mosesgrab bergen soll Anschließend besichtigen wir die auf dem Berggipfel stehende franziskanische Basilika. Berg Nebo - Basilika des Klosters Siyagha, das das Mosesgrab bergen soll Sie ist Teil eines sakralen Komplexes, das bereits im 6. Jh. zu den größten Klosteranlagen des Nahen Ostens gehörte. Die Basilika wurde im 6. und 7. Jh. über älteren Kapellen, Taufbecken und Mosesdenkmälern erbaut. Es wurden hier viele alte Mosaiken entdeckt. Das bedeutendste Mosaik, aus dem Jahr 531, wurde vor einiger Zeit unter dem eigentlichen Kirchenboden links vom Eingang entdeckt. Deshalb liegt es tiefer als alle anderen gelegen und auch völlig unzerstört. Die Abbildung zeigt Jagd- und Hirtenszenen am Jordan mit exotischen Tieren wie Zebras, Kamele, Löwen und Strauße. in der Basilika von Siyagha auf dem Nebo-Berg - eine Mosaik aus dem Jahr 531 mit Jagd- und Tierzucht-Szenen Hier erfahren wir auch von unserem Reiseleiter die Abstammung des Ausdruckes "über den Jordan gehen" für das Sterben. Da früher der Jordantal dicht bewaldet war und hier viele wilde Tiere lebten, wie das Mosaik zeigt, konnte man lebend kaum auf die andere Jordanseite gelangen. Also wenn jemand z.B. von der Jagd nicht zurück kam, weil er von den wilden Tieren getötet wurde, sagte man, er sei über den Jordan gegangen.
Nach der Besichtigung fahren wir zurück nach Madaba, die Stadt der Mosaike. Schon in den byzantinischen Zeiten war diese Beduinenstadt für ihre Schule der Mosaikkunst in der ganzen byzantinischen Welt berühmt. Auch heute wird diese Tradition gepflegt und es befinden sich hier zahlreiche Mosaikwerkstätte. Angeblich befinden sich in und unter fast allen Häusern in der Altstadt noch zahlreiche unentdeckte alte Mosaiken, denn die neueren Häuser häufig auf den Ruinen der historischen Gebäude erbaut wurden. Das heute bekannteste Mosaik wurde 1898 beim Bau der neuen griechisch-orthodoxen St.-Georgs-Kirche Madaba - gr.-orthodoxe Kirche des hl. Georg mit der bekannten Palästinakarte über den Ruinen einer byzantinischen Kirche im Stadtzentrum wieder entdeckt. Es ist die aus dem 6. Jh. stammende sog. Madabakarte. Sie zeigt die älteste bekannte Karte des Heiligen Landes und des gesamten östlichen Byzantinischen Reichs von Tyrus und Sidon im Norden bis zum Nildelta in Ägypten. Im Zentrum der Karte liegt Jerusalem, deutlich erkennbar ist auch das Tote Meer und der Jordan. Madaba - Mosaikboden in der Kirche des hl. Georg - die älteste Palästinakarte Um dieses Mosaik zu sehen, kommen zahlreiche Touristengruppen nach Madaba, so dass wir etwa 15 Min warten müssen, bis auch unsere Gruppe die kleine Kirche betreten kann. Der Besuch der Kirche lohnt sich auf jeden Fall, auf der Karte entdeckt man beim näheren Betrachten viele bekannte biblische Orte.
Anschließend fahren wir weiter nach Süden über den King´s Highway, die durch landschaftlich interessante Gebiete des biblischen Landes Moab führt. Die leichten Hügelkuppen wechseln sich mit fruchtbaren Ebenen ab, die von den Beduinen bewirtschaftet werden (u.a. Getreide- und Obstanbau). Unterwegs überqueren wir einige größere und kleinere Täler. Das erste große Tal - Wadi Wala - liegt einige Kilometer hinten Madaba. auf der Königstraße Richtung Kerak - Wadi Wala Dieses Tal ist jedoch nichts im Vergleich mit dem nächsten Tal, etwa 30-40 km südlich von Madaba. Es ist das Wadi al-Mujib - der Grand Canyon Jordaniens. Dieser gewaltige klaffende Riss im Plateau taucht vor unseren Augen ganz unerwartet auf. Wir halten auch gleich an einem Aussichtspunkt an und genießen das großartige Panorama Wadi Mujib (Grand Canyon Jordaniens) - unterwegs auf der Königsstraße dieses kilometerbreiten Tals obwohl die Sicht mittlerweile sehr getrübt und die Sonne hinter dicken Wolken versteckt ist. Wadi Mujib (Grand Canyon Jordaniens) - unterwegs auf der Königsstraße Auf der kleinen natürlichen Terrasse wird plötzlich sehr windig, nur einige Beduinen, die auf kleinen Ständen im Canyon gefundene Mineralien verkaufen, harren hier oben aus. Wir machen einige Photos Wadi Mujib (Grand Canyon Jordaniens) - unterwegs auf der Königsstraße und fahren dann runter. Kerak - Ruine der Kreuzritterburg aus dem XII Jh Die Straße fällt in zahlreichen Serpentinen von 700 m Höhe bis zur 4 km langen Talsohle auf 200 m über dem Meeresniveau hinab. Hier unten wird gerade ein großer Staudamm gebaut, der mit Sicherheit die landschaftliche Großartigkeit dieses Wadis zerstören wird. Wir fahren über diese in Staub verhüllte Großbaustelle. Von hier windet sich der King´s Highway durch Basaltfelsen nach oben und erreicht nach ca. 10 km die 900 m hohe Ebene auf der gegenüberliegenden Talseite. Auf dem Königsweg (King`s Highway) Richtung Kerak - Wadi Mujib (auf der Gegenseite nach der Talüberquerung) Jetzt durchquert der Weg die weiten Kornfelder des Südmoab und führt über mehrere Dörfer und ziemlich karge Landschaft bis nach Kerak - unsere nächste Station.
Hoch auf einer Bergkuppe herrscht die Burgruine von Kerak über die Stadt und die einsame hügelige Umgebung. Kreuzritterburg Kerak - Blick auf die Umgebung Der größte Teil der heute noch erhaltenen Burg stammt aus der Zeit der Mamelucken, die die Bauten der Kreuzfahrer ausbauten. Bevor wir die Burgruine besichtigen, machen wir eine Mittagspause in einem Restaurant in der direkten Nachbarschaft der Burg. Nach dem guten Essen (Büffet) besichtigen wir die immer noch imposanten Überreste der Burganlage, die eine Fläche von etwa 120 x 240 m belegt. Kerak - Ruine der Kreuzritterburg aus dem XII Jh. Zunächst machen wir einen Rundgang durch die oberirdischen sowie einen dunklen unterirdischen Gang - die Anlage hatte insgesamt zwei unterirdische und fünf oberirdische Geschosse. Kerak - Ruine der Kreuzritterburg aus dem XII Jh. Während der Besichtigung ist die ganze Zeit stark bewölkt, dazu liegt immer mehr Dunst oder etwa sehr feinen Staub in der Luft. Auf jeden Fall ist die mit Sicherheit großartige Aussicht auf die umliegenden weiten Berge stark eingeschränkt. Kerak - Ruine der Kreuzritterburg aus dem XII Jh.
Auf dem Weg zurück zum Bus erfahren wir, dass in der Wüste im Osten ein Sandsturm tobt - also das, was die ganze Zeit schon die Sicht beeinträchtigt, sind sehr feine Staubpartikel. Unser Reiseverlauf sieht vor, dass wir von Kerak nach Shobak über die weiter im Osten in der Wüste liegende Desert Highway (Wüstenautobahn) fahren - die Strecke ist zwar länger aber trotzdem schneller als über die kurvenreiche alte Königstraße. Aber wegen des Sandsturmes ist die Wüstenautobahn gesperrt, uns bleibt also nichts anderes übrig, als über die - sicherlich beim schönen Wetter landschaftlich sehr reizvolle - King´s Highway zu fahren.
Auf der Straße herrscht nur wenig Verkehr. Wir passieren kleine Ortschaften und Dörfer, draußen wird immer grauer und dunstiger, das Sonnenlicht kommt nur schwach durch. Unterwegs durchqueren wir einen weiteren Wadi (Flusstal), wohl den größten, wie uns der Reiseleiter erzählt. Leider sehen wir nicht viel davon, teilweise kann man nicht einmal die gegenüberliegende Seite des Canyons erkennen. Es ist aber ein Riesenloch in der Erde, durch einen Fluss in Millionen von Jahren geschaffen, mehrere Hundert Meter breit und tief. Der Weg führt jetzt rauf und runter in atemberaubenden Serpentinen. Auch das Panorama ist beeindruckend - lassen wir uns erzählen, denn sehen kann man kaum etwas. Schade. Aber dafür haben wir auch keine Angst während der Fahrt an tiefen Abgründen vorbei. Nach der Durchquerung des Wadi fahren wir wieder durch eine Ebene.
Plötzlich hält unser Kleinbus in der öden Landschaft an. Neugierig schauen wir nach der Ursache und sehen gleich neben dem Wagen mehrere Kamele, Kamele auf dem King´s Highway zwischen Kerak und Shobak die von kleinen Beduinenkindern begleitet werden. Kamele auf dem King´s Highway zwischen Kerak und Shobak Wir nutzen diese unerwartete Begegnung für eine kurze Photopause Kamele auf dem King´s Highway zwischen Kerak und Shobak und ich ärgere mich nur, dass die großartige Panorama im Hintergrund nicht sichtbar ist. In der Ferne sieht man aber schemenhaft in der Dunst einige Beduinenzelte. Von dort kommen also die Kinder mit der kleinen Herde. Sie bestaunen uns genauso interessiert, wie wir die Kamele.
Gleich aber setzen wir unsere Fahrt auf der Königsstraße durch eine karge, verlassene Gegend fort. Der Weg führt über Tafila und einige kleine Ortschaften. Zwischen den Dörfern sieht man in der einsamen Landschaft vereinzelt kleine Zeltlager, Beduinen, Ziegenherden, Esel und Kamele. Gegen 17 Uhr machen wir in einem kleinen Beduinenrestaurant eine Teepause. Als die Beduinenfrau unsere kleine Gruppe kommen sieht, läuft sie sofort in den Garten und holt frische Pfefferminzblätter. Den Pfefferminztee genießen wir draußen vor dem Restaurant, im Schatten der Bäume. Er schmeckt vorzüglich. Die alte Beduinenfrau sitzt auch draußen, schaut uns zu und ist sichtbar zufrieden mit dem unerwarteten Besuch.
Unterwegs auf dem King´s Highway zwischen Kerak und Shobak, Begegnung mit Kamelen Dann führt uns der Weg am bekannten Dana-Reservat vorbei. Wir passieren gerade einen tollen Aussichtspunkt - sagt schon wieder unser Reiseleiter - von hier sieht man normalerweise wunderschön den Wadi Dana, dahinter den Wadi Araba und noch weiter die Negev-Wüste in Israel. Leider heute sieht man nichts. Und wieder bleibt uns nichts anderes, als schade zu sagen und schnell zu vergessen, welche tollen Landschaftspanoramen uns entgangen sind.
Bald danach erreichen wir die stark zerstörte Burgruine von Shobak (im Gegensatz zur recht gut erhaltenen Ruine von Kerak), die schon von weitem gut sichtbar auf einer Bergkuppe über die karge Landschaft herrscht. Blick auf die Burgruine von Shobak vom Bus aus Sie ist malerisch inmitten nackter Hänge und zwischen großen Schluchten gelegen. Am Fuß des Berges liegt ein fast ganz verlassenes, zerfallenes Dorf. Shobak - Blick von der Burgruine auf die Umgebung Als unser Kleinbus dann nach oben über einen sehr schmalen alten Weg nach oben fährt, halten wir alle den Atem an und wagen es nicht, in den Abgrund unter uns zu schauen. Unser Busfahrer muss wohl stählerne Nerven haben, stellen alle fest. Oben angekommen machen wir einen kurzen Rundgang durch die Ruinen. Shobak - Ruine der Kreuzritterburg aus dem XII Jh. Shobak - Ruine der Kreuzritterburg aus dem XII Jh. Es ist weit und breit kein Mensch zu sehen und die meisten Teilnehmer unserer Gruppe haben auch keine Lust mehr auf Besichtigung, denn es ist sehr ungemütlich: ziemlich kalt (ca. 12-13 Grad), sehr windig, und grau von Staub in der Luft. Shobak - Ruine der Kreuzritterburg aus dem XII Jh. und Blick auf die Umgebung (schlechte Sicht wg. Sandsturm) Zum wiederholten Mal heute stelle ich fest, dass uns wieder ein großartiges Panorama unten auf die Umgebung rund um die Burg und auf die karge weite Landschaft der umliegenden Hügel entgangen ist. Wie schade!
Dann geht es nach Petra weiter. Normalerweise dauert die Fahrt von hier ca. eine halbe Stunde. Aber heute ist nichts normal. Wegen Straßenbauarbeiten gibt es Umleitungen, so dass wir noch eine Stunde fahren müssten. Unser Reiseleiter hat es aber eilig und meint, gute Abkürzungen zu kennen. Wir fahren also an den Absperrungen vorbei über die gesperrte Straße weiter. Beim ersten Versuch klappt es aber nicht, die Straße ist unpassierbar und wir müssen umkehren. Später gelangen wir wieder auf die gesperrte Straße und es geht gut voran. Und es fahren hier auch andere Autos. Unterwegs wachsen viele große Pistazienbäume - einige von Ihnen mehrere Hundert Jahre alt. Später müssen wir kurz anhalten, denn unser Bus ist in eine Herde von Kamelen geraten, die in der Begleitung einiger Beduinen mit gebundenen Beinen über die Straße hüpfen. Leider steigen wir hier nicht aus, denn es ist schon ziemlich spät und wir wissen immer noch nicht, ob wir die richtige "Abkürzung" nach Petra erwischt haben. Aber bald biegen wir in eine Nebenstraße ab, die doch direkt runter nach Petra führt.
Bald eröffnet sich im Westen vor uns ein großartiges Panorama - die Felsenmassive von Petra. Es ist eine ganz andere Berglandschaft als die bisherige. Statt sanfter breiter Hügel der großen Wadis gibt es hier gewaltige in einer Ebene stehende rötliche Sandsteinfelsen. Sie sind stark zerklüftet - wie eine gewaltig erodierte Felswand - und bilden bizarre Formen, wie etwa ein Schädel o.ä. Als wir an diesen Felsen auf der rechten Straßenseite vorbeifahren ist schon ziemlich dunkel - die noch knapp über den Felsen stehende Sonne erscheint in den dichten Staubwolken nur noch als eine blasse weiße Scheibe. Diese Seite des rosaroten Felsmassives muss großartig beim Sonnenaufgang aussehen - dann steht sie nämlich voll im Sonnenlicht.
Über einen kleinen Beduinendorf (hier fallen mir ins Auge mehrere Kamele, die vor den Hauseingängen gebunden an Laternenmaste stehen) fahren wir nach Wadi Mousa, wo sich zahlreiche Touristenhotels für die Petra-Besucher befinden, und beziehen gegen 20.00 Uhr unser Hotel "Silk Road", etwa 10 Min Fußweg vom Besucherzentrum Petras entfernt.


6. Tag: Do, 10.05.2001
- Petra -

Groß ist meine Freude als ich heute morgen draußen den makellos blauen Himmel sehe. Nach dem gestrigen grauen und vernebelten Tag habe ich mit einem solchen Wetterumschwung nicht mehr gerechnet. Und heute erwartet uns doch der Höhepunkt unserer Reise - die Besichtigung der legendären Ruinenstadt Petra, die bei dem wunderschönen Wetter sicherlich noch attraktiver sein wird.
Die von dem geheimnisvollen Volk der Nabatäer vor ca. 2000 Jahren im Süden Jordaniens gegründete Hauptstadt Petra UNESCO-Weltkulturerbe liegt inmitten einer großartigen Landschaft aus zerklüfteten Sandsteinformationen und passt sich in diese vollkommen ein. Die Stadt zählte in ihrer Blütezeit bis zu 25.000 Einwohner und hatte eine Fläche von 25 Quadratkilometern. Berühmt ist Petra besonders durch seine Grab- und Tempelfassaden, die in die weichen gelben, rosa, roten und violetten Sandsteinfelsen gehauen wurden und im Gegensatz zu gebauten Häusern die zahlreichen Erdbeben überdauert haben. Für die westliche Welt wurde Petra erst 1812 wiederentdeckt. Man schätzt, dass bis heute erst ca. 5 % der Stadt ausgegraben wurden.
Petra - Al-Khazneh (das Schatzhaus) am spätem Nachmittag im Schatten Nach dem Frühstück im Hotel gehen wir ca. 10 Min zu Fuß zum Besucherzentrum, wo wir uns mit dem Rest der Gruppe (übernachteten in einem anderen Hotel) und unserem Reiseführer treffen. Gegen 8.00 Uhr betreten wir gemeinsam über den Haupteingang das Gelände, auf dem sich die historische Stadt Petra befindet. Direkt am Eingang befindet sich eine Pferdestation, wo zahlreiche Araber mit ihren Pferden und Kutschen auf Kundschaft warten. Man kann entweder reiten oder mit einer Kutsche bis zum Eingang in die enge Schlucht (Bab as-Siq) fahren. Obwohl der Pferderitt in unserem Reisepreis enthalten ist, ziehe ich lieber den Fußmarsch vor. Es geht zunächst über einen breiten Schotter- und Sandweg in relativ flachem Gelände Wadi Mousa - unterwegs zur Eingangsschlucht (Siq) nach Petra, rechts am Weg: Djin-Blöcke. Bereits hier passieren wir schon frühe Nabatäergräber - drei Djin-Blöcke und ein großes Obeliskengrab mit vier Obelisken Wadi Mousa - unterwegs zur Eingangsschlucht nach Petra; das Obeliskengrab und Bab Al-Siq Triklinium am späten Nachmittag. Nach wenigen Minuten erreichen wir den Eingang in die schmale Schlucht, über die einer der wenigen Zugangswege zu der in Felsen versteckten Stadt führt. Eingang zum Siq, der Zugangsschlucht nach Petra Hier enden auch die Pferderitte und Kutschenfahrten. Das Reiten ist im Siq seit einigen Jahren verboten, und nur ältere und kranke Touristen dürfen mit einer Kutsche weiterfahren.
Der etwa zwei Kilometer lange Hauptweg nach Petra führt über eine natürliche Felsspalte. An manchen Stellen ist diese Spalte nur wenige Meter breit. Petra - Blick vom Schatzhaus aus auf die enge Zugangsschlucht (Siq) Unterwegs erkennt man noch die Reste der gepflasterten Straße aus der nabatäisch-römischen Zeit. Am Rand des Siq verlaufen ins Fels gehauene Rinnen und Wasserleitungen, durch die Petra aus einer Wasserquelle in Wadi Mousa versorgt wurde.
Wir erreichen das Ende des Siq und vor unseren Augen taucht zwischen den engen Schluchtwänden urplötzlich die Fassade des Schatzhauses auf - ein obligatorisches Photomotiv, Petra - Blick vom Siq auf Al-Khazneh (das Schatzhaus) das aus fast allen Berichten über Petra bekannt ist. Das Schatzhaus - al-Khazneh - ist wohl das bekannteste und schönste Denkmal Petras. Petra - Al-Khazneh (das Schatzhaus) Wenn man direkt vor der 30 m breiten und 43 m hohen Fassade steht, merkt man erst, wie gigantisch das Bauwerk ist. Petra - Al-Khazneh (das Schatzhaus) Vom Eingang aus kann man auch einen Blick ins Innere des Schatzhauses werfen - es sind aber nur drei leere Räume.
Es ist noch relativ früh morgens, und durch den Siq strömen immer wieder neue Touristengruppen nach Petra. Der Platz vor dem Schatzhaus ist menschenvoll. Es befinden sich hier auch einige Verkaufsstände mit Souvenirs. Und einige Kamele warten auf Touristen, die sich im Sattel vor der großartigen Fassade fotografieren wollen. Wir bekommen etwas Freizeit, um uns das Schatzhaus aus allen Blickwinkeln anschauen zu können, dann besichtigen wir ein unterhalb des Geländeniveaus gegenüber liegendes Felsengrab.
Anschließend geht es weiter durch den Äußeren Siq an weiteren großen Gräbern und Triklinia vorbei Petra - Grabfassaden am Äußeren Siq zwischen Al-Kazneh und dem Theater (hinten rechts) zum Theater und zum Stadtkern. Kurz vor dem Theater reihen sich auf der linken Seite 44 Gräber zu der Kulisse der Theaternekropole auf. Petra - Gräber an der Fassadenstraße (Theaternekropole), rechts das Amphitheater Unterwegs halten wir immer wieder auf und besichtigen einige der Bauwerke. Faszinierend sind dabei auch die bunten Farbübergänge in den Sandsteinwänden, Petra - bunte Sandsteinformationen die an manchen Stellen ein regenbogenartiges Spektrum zeigen. Nach der Besichtigung des Amphitheaters, Petra - im Amphitheater, hinten der Weg Richtung Al-Khazneh dessen Tribünen mit ca. 7000 Sitzen in dem rosaroten Felsen gehauen wurden, Petra - Blick ins Amphitheater machen wir eine Pause. Hier, hinter dem Theater, befinden sich einige Restaurants, Erfrischungsstände und Toiletten. Erwartungsgemäß herrscht hier ein ziemlicher Andrang, denn wir haben Mittag und alle Besuchergruppen, die morgens Petra betreten haben, treffen sich hier wieder.
Nach einer ca. halbstündigen Pause gehen wir dann zu den Königsgräbern. Sie liegen hoch in einer steilen Wand des Jebel al-Khubtha, östlich von Wadi Moussa und von dem Hauptweg durch Petra, schräg gegenüber dem Theater. Petra - Blick auf die Königsgräber, von links: das Palastgrab, das Korinthische Grab, das Seidengrab, das Urnengrab Über eine restaurierte Treppenanlage erreicht man zuerst den spektakulärsten Bau der Anlage, das Urnengrab mit einer hohen Fassade und einer sehr großen Haupthalle (17 x 19 m). Petra - Königsgräber: Fassade des Urnengrabs Von einer Plattform vor dem Grabeingang hat man eine sehr schöne Aussicht auf Petra. Petra - Blick von einer Plattform vor dem Urnengrab auf die Umgebung Als wir hier stehen, bemerkt unser Reiseleiter plötzlich, dass in einer kleinen englischen Gruppe neben uns der Schauspieler Sean Connery steht. Auf seine spätere kurze Nachfrage bestätigt ihm dies der jordanische Begleiter der Engländer. Auch Vertreter des englischen Königshauses sollen sich in dieser Gruppe befinden.
Petra - Blick auf die Königsgräber, von links: das Palastgrab, das Korinthische Grab, das Seidengrab, das Palastgrab Von hier gehen wir dann zu den etwas tiefer gelegenen Fassaden der anderen Königsgräber: das Seidengrab Petra - Königsgräber: das Korinthische Grab (links) und Seidengrab (Bildmitte), rechts eine weitere Grabfassade (hat eine Fassade mit sehr intensiven Farbübergängen in Form von leuchtenden roten, gelben und grauen Farbstreifen im Gestein), das Korinthische Grab Petra - Königsgräber: das Korinthische Grab und das Palastgrab. Petra - Königsgräber: das Palastgrab (Bildmitte) und das Korinthische Grab (rechts) Vor den Gräbern verkaufen einige Beduinen Souvenirs und bunte Felsstückchen oder warten mit Kamelen auf interessierte Touristen (Foto, Kamelritt). Einige Frauen und Kinder weiden auch in der Nähe ihre schwarzen Ziegen. Der weitere Weg führt uns dann von den Königsgräbern in westliche Richtung, Petra - Blick von den Königsgräbern Richtung Westen auf das ehem. Stadtzentrum und die Felswand im Westen. Unten ein Weg entlang des Flusstals - ehem. Kolonnadenstraße. Links davon Qasr al-Bint (Tempel) weiter entlang des Wadis. Wir nehmen einen Weg oberhalb des Hauptweges, an dem sich Reste der Kolonnaden und eines dreiteiligen Bogens befinden. Petra - Reste des Temenos-Tores am Anfang der Kolonnadenstraße im ehem. Stadtzentrum, im Hintergrund die Königsgräber Petra - Reste des Temenos-Tores am Anfang der Kolonnadenstraße im ehem. Stadtzentrum, im Hintergrund die Königsgräber Hier befand sich damals ein geschäftiger Marktplatz, umsäumt von Läden und Wohnhäusern, der lebendige Mittelpunkt der Stadt. Heute ist davon nicht viel zu sehen, aber wenn man bedenkt, wie hoch das Gelände beiderseits der Straße ist, kann man sich vorstellen, dass es hier noch einiges zu entdecken gibt. Petra - Blick Richtung Süden, unten die ehem. Kolonnadenstraße (rechts Säulenreste)
Nördlich der Hauptstraße besichtigen wir die Überreste einer byzantinischen Kirche mit noch sehr gut erhaltenen Bodenmosaiken. Um sie zu schützen, ist die Ruine der aus dem 5.Jh. stammenden Kirche mit einem großen Zelt überspannt. Von hier gehen wir herunter zu der Hauptstraße, die im Westen bald vor einer steilen Felswand des Al-Habis Berges endet. Am Ende dieser Säulenstraße befinden sich mehrere Restaurants, Toiletten und ein kleines Museum. Petra - Blick Richtung Westen auf das ehem. Stadtzentrum und die Felswand im Westen. Hinten in der Bildmitte: Qasr al-Bint (Tempel) Petra - Blick auf die Felswand westlich des Stadtzentrums, links Ruine des Qasr al-Bint Tempels Auch hier warten viele Beduinen mit ihren Kamelen Petra - Blick vom ehem. Stadtzentrum auf die Felswand mit den Königsgräbern, vorne Kamele und Eseln auf Touristen, die weiter oder zurück nicht zu Fuß gehen wollen. An dieser Stelle endet für uns die offizielle Führung durch Petra.
Es ist früher Nachmittag und wir haben Zeit für weitere Unternehmungen, bis die Tore von Petra schließen. Ich gehe zunächst links von der Hauptstraße, wo ein kleiner Treppenaufgang zur Ruine des Haupttempels von Petra - Quasr al-Bint - führt. Petra - Ruinen des Tempels Qasr al-Bint Danach entscheide ich mich, die zweite große Attraktion von Petra - das Kloster Ad-Dayr - zu besuchen, die hoch in den Bergen ziemlich abseits des Zentrums liegt. Der Weg dahin beginnt rechts am Ende der Säulenstraße und führt zunächst über Sand und dann über ca. 800 im Felsen geschlagene Treppen nach oben, teilweise an steilen Wänden und tiefen Abgründen vorbei. Petra - unterwegs zum Al Deir, Felsformationen am Jebel al-Quattar Es gibt aber auch flachere Abschnitte, die ein Durchatmen und kurze Erholung ermöglichen. Petra - unterwegs zum Al Deir, Felsformationen in der Klosternähe, hinten Jebel al-Khubtha Gut, dass Nachmittags der Weg meistens angenehm im Schatten liegt. Unterwegs, insbesondere im unteren Abschnitt, gibt es viele schön blühende Oleandersträucher. Petra - bunte Felsformationen im Westen auf dem Weg zum Al Deir Immer wieder eröffnen sich reizvolle Landschaftsausblicke. Petra - unterwegs zum Al Deir, Blick Richtung Westen auf Jebel al-Khubtha mit den Königsgräbern (hinten)
Nach ca. 45 Minuten ist das Ende des Weges erreicht, aber ich suche vergeblich nach dem berühmten Ad-Dayr (Al Deir). Erst als ich noch mehrere Meter weiter gehe und mich dann umdrehe, sehe ich direkt vor mir die riesige Fassade. Petra - Fassade des Al Deir Klosters (45 x 50 m) Sie ist mit einer Fläche von 45 x 50 m die größte Fassade von Petra. Petra - Fassade des Al Deir Klosters (45 x 50 m) Man kommt sich davor, wie eine kleine Ameise. Es lohnt sich noch weiter zu gehen, um die Dimension aus einer größeren Entfernung in der unwirklichen Berglandschaft besser erfassen zu können. Petra - Fassade von Al Deir und die umgebenden Berge Ich mache hier eine Pause, und sitzend im Sand betrachte nachdenklich das Bauwerk. Wie viele Leute und wie lange haben wohl daran gearbeitet, bis die Fassade und der große Raum dahinter aus dem Felsen gemeißelt wurde?
Nach kurzer Erholung gehe ich weiter in nordwestliche Richtung. Petra - Berglandschaft bei Jebel al-Qattar, hinten die Fassade von Al Deir Ich bin hier sehr hoch und immer wieder eröffnen sich schöne Ausblicke auf die Berglandschaft des im Westen liegenden Wadi Araba. Petra - in der Nähe von Al Deir, Blick Richtung Wadi Araba Am Ende erreiche ich ein Felsplateau, hinter dem nur ein tiefer Abgrund ist, dann mache ich mich auf den Rückweg, wieder am Ad-Dayr vorbei und dann über den Treppenweg hinunter. Ab und zu passieren mich kleine Berberkinder, die auf Eseln den teilweise sehr schmalen Weg rauf oder runterreiten.
Petra - Al Deir und die Umgebung Unten angekommen gehe ich wieder über die Säulenstraße Richtung Königsgräber zurück. Zwischenzeitlich hat sich das Zentrum von Petra sehr stark entvölkert, man sieht keine Touristengruppen mehr, nur ab und zu einzelne Leute. Jetzt, wo Petra nicht so überlaufen ist, herrscht hier eine ganz andere Atmosphäre. Ich gehe nochmals hoch zu den Königsgräbern, die ich jetzt fast alleine für mich betrachten kann. Petra - Blick vom ehem. Stadtzentrum auf die Felswand mit den Königsgräbern am Fuß des Jebel al-Khubtha Die schon ziemlich tief im Westen stehende Nachmittagssonne erleuchtet sehr schön die Grabfassaden. Dann am Theater vorbei - hier mache ich auf den leeren Tribünen noch eine kurze Pause - und ich bin schon wieder an der Theaternekropole. Hier beginnt rechts zwischen den Felsen ein steiler Aufstieg zu dem ca. 200 m über dem Theaterniveau auf dem Jebel Madhbah gelegenen Hohen Opferplatz (1035 m über Meeresspiegel). Petra - Gräber an der Fassadenstraße, links der Hohe Opferplatz auf dem Jebel Madhbah (200 m über dem Theater Es ist jetzt so schön still und ruhig in Petra, dass ich mich entscheide, noch weiter die Atmosphäre und das schöne Wetter zu genießen und gehe nach oben. Petra - Aufstieg zum Hohen Opferplatz am Jebel al-Madhbah, Blick auf die Grabfassaden in Petra Unterwegs treffe ich kaum noch jemanden, die meisten Touristen haben Petra schon verlassen. Der Aufstieg über den steilen und schmalen Bergpfad mit mehreren hundert Steintreppen ist ziemlich mühsam, Petra - unterwegs zum Hohen Opferplatz aber oben angekommen, wird man dafür belohnt. Kurz vor dem Gipfel befinden sich zwei 7 m hohe Obelisken, Petra - Obelisken in der Nähe des Hohen Opferplatzes die vermutlich die höchsten nabatäischen Gottheiten verkörpern. Auf dem Gipfel befindet sich ein felsiges Plateau mit offenem Hauptplatz, zwei Altären, Becken, Wasserkanälen und Gossen für Opferzeremonien. Von oben hat man einen sensationellen Ausblick auf Petra, Petra - Blick vom Hohen Opferplatz auf die Berglandschaft von Petra Petra - Blick vom Hohen Opferplatz Richtung Nordwesten, rechts unten die Ruine des Qasr al-Bint Tempels aber wer bis auf den Rand des Plateaus gehen will, muss absolut schwindelfrei sein.
Der Abstieg ist angenehm und ich mache mich langsam auf den Weg zurück ins Hotel. Als ich den Siq-Eingang vor dem al-Khazneh erreiche, erscheint mir die Fassade in einem ganz anderen Licht. Jetzt ist sie im Schatten der gegenüberliegenden Felswand und hat eine wunderschöne rosarote Farbe. Petra - Al-Khazneh (das Schatzhaus) am spätem Nachmittag im Schatten Man könnte hier stundenlang sitzen bleiben und sich die Farbspiele beim wechselnden Sonnenstand anschauen, aber ich muss zurück, will ich nicht in Dunkelheit durch den Siq laufen. Die Schlucht liegt schon ganz im Schatten, nur noch die Felsengipfeln schimmern bunt im den restlichen Sonnenstrahlen, aber als ich den Weg vor dem Siq erreiche, leuchtet hier das große Obeliskengrab noch wunderschön gelb in der untergehenden Sonne. Wadi Mousa - unterwegs zur Eingangsschlucht nach Petra; das Obeliskengrab und Bab Al-Siq Triklinium am späten Nachmittag
Am Ausgang aus Petra kaufe ich mir noch das obligatorische und für Petra typische Souvenir - kleine Fläschchen mit schönen Bildmotiven aus buntem darin aufgefüllten Sand. Gegen 18.20 Uhr erreiche ich mein Hotel, müde aber glücklich nach den in wunderbaren Petra verbrachten ca. 10 Stunden.


7. Tag: Fr, 11.05.2001
- Petra - Wadi Rum - Aqaba - Wadi Araba - Amman -

Wadi Rum - ein Kamel in der Wüste, hinten Jebel Khazali Nach dem gestrigen absoluten Höhenpunkt unserer Jordanien-Rundreise folgt heute noch ein weiterer landschaftlich reizvoller Programmpunkt - ein Besuch in der Wadi Rum Wüste, etwa 120 km südlich von Petra. Gegen 8.30 Uhr verlassen wir das Hotel in Wadi Moussa und die phantastische Berglandschaft um Petra. Aus dem Bus sehen wir in der Ferne noch eine kleine weiße Moschee auf der höchsten Erhebung der Gegend (1350 m) - das Aarons Grab. Das Wetter ist nicht mehr so schön wie gestern, es ziehen vereinzelt Schleierwolken auf, die sich stellenweise verdichten.
Wir fahren zunächst Richtung Südosten zur Wüstenautobahn (Desert-Highway), die Amman mit der Hafenstadt Aqaba verbindet. Nach ca. 20-30 km erreichen wir die Highway und biegen nach Südwesten ab. Auf der dreispurigen Autobahn, die durch eine wüstenhafte Landschaft führt, herrscht nur sehr wenig Verkehr. Vereinzelt sehen wir schwer beladene LKW's und Tankwagen, die vom Hafen nach Amman fahren, PKW's gibt es kaum. Je näher wir an Wadi Rum kommen, desto roter wird der Sand und desto mehr vereinzelte große Sandsteinfelsen ragen aus der Wüste heraus. Nach einiger Zeit verlassen wir die Autobahn Richtung Osten und fahren auf einem schmalen asphaltierten Weg zum kleinen Dorf Rum, Wadi Rum - die Straße zum Dorf Rum das Ausgangspunkt für alle Unternehmungen in der Wüste ist. Wir befinden uns schon mitten in der unwirklichen Landschaft - um uns ist nur roter Sand, in dem spärlich einige Büsche wachsen. Aus dem Sand ragen mächtige Steinkolosse in allen Rotschattierungen empor. Einige von ihnen haben bizarre Formen, wie z.B. die berühmten "Sieben Säulen der Weisheit" Wadi Rum - die Sieben Säulen der Weisheit (gleichnamig mit einem Buch des legendären Lawrence von Arabien, der in dieser Gegend sein Hauptquartier während des ersten Weltkrieges hatte) - eine markante Felsformation, die wir kurz vor dem Dorf Rum sehen, nachdem die Straße einen Bogen nach Süden macht. Wadi Rum - unterwegs zum Dorf Rum
Geologisch ist Wadi Rum eine durch Erosion in Millionen von Jahren entstandene Zauberlandschaft. Das Wadi Rum, das der ganzen Gegend den Namen gab, ist das größte aus einer ganzen Reihe von Trockentälern. Die Talsohlen liegen 900-1000 m über dem Meeresspiegel, die Sandsteinfelsen ragen zusätzlich um 500-750 m hinaus. Der Jebel Rum, an dessen Fuß das Dorf Rum liegt, ist mit seinen 1754 m über Null nicht nur der höchste Berg der Umgebung, sondern der zweithöchste ganz Jordaniens.
Die asphaltierte Straße endet im Dorf. Hier befindet sich u.a. ein staatliches Resthouse mit Cafe und Bar, Campingplätze, ein alter Fort, in dem sich die Polizeistation der berittenen Wüstenpolizei (Beduinenpolizei) befindet, und ein Tourismusbüro, wo verschiedene Jeep- und Kamelausflüge in die Wüste angeboten werden. An der Straße warten zahlreiche Kamele mit ihren Führern auf die Touristen. Wadi Rum - Kamelestation im Dorf Rum, im Hintergrund Jebel Um Ishrin In Dorf Rum angekommen, werden wir in Beduinenzelten mit leckeren Pfefferminztee empfangen und unser Reiseführer schlägt uns eine fakultativen Jeepausflug in die Wüste vor. Wadi Rum - Felsformationen und roter Sand Ein ca. 80minütiger Jeepausflug kostet 15,- Dinar pro Jeep, bei einer Maximalbelegung mit 6 Personen. Nach einer kurzen Beratung entscheiden sich alle Teilnehmer unserer Reisegruppe diesen Ausflug mitzumachen. Wir fahren also mit zwei Jeeps off-road durch die Wüste. Wadi Rum - eine Piste in der Wüste, hinten Jebel Um Ishrin, links Jebel Rum Die Landschaft ist phantastisch. Der Sand hat verschiedene Farbschattierungen - von dunkelgelb über rosa, rot bis braun und grau. Auch die Sandsteinfelsen schimmeln bunt in der Sonne, die leider etwas von den Schleierwolken bedeckt wird. Wadi Rum - Felsformationen und roter Sand
Die erste kurze Pause legen wir in der Nähe einer Wasserquelle am Jebel Rum an. Wadi Rum - ein Zwischenstopp in der Nähe von Quellen am Jebel Rum Dann fahren wir weiter in die Richtung eines anderen großen Felsmassives - Jebel Khazali. Wadi Rum - ein Lagerplatz in der Wüste, hinten Jebel Khazali Hier angekommen, machen wir einen Spaziergang zu einer Schlucht (Siq) am Nordhang des Berges. Wadi Rum - Eingang in die Schlucht am Nordhang des Jebel Khazali Wadi Rum - Eingang in die Schlucht am Nordhang des Jebel Khazali Der Wüstensand vor dem Schluchteingang hat stellenweise eine besonders dunkle rotbraune Farbe. Wadi Rum - Felsformationen und roter Sand Wadi Rum - Blick Richtung Norden vom Eingang in die Schlucht am Nordhang des Jebel Khazali Nicht weit vom Eingang zu dem sehr schmalen Siq, der teilweise mit Wasser gefüllt ist, Wadi Rum - die Schlucht am Nordhang des Jebel Khazali, in der alte Felszeichnungen und Inschriften zu sehen sind kann man an den Schluchtwänden verschiedene, tausend Jahre alte thamudische Inschriften und Zeichnungen finden. Sie zeigen u.a. Umrisse von Händen und Füßen, Darstellungen überlanger Menschen, Jagdszenen oder Steinböcke und Kamele. Solche Zeichnungen sind an vielen Stellen in Wadi Rum zu finden. Nach der Besichtigung der Felszeichnungen gehen wir noch etwas durch die Sanddünen, Wadi Rum - Felsformationen, Wüstenvegetation und roter Sand dann besteigen wir unsere Jeeps und fahren zurück Wadi Rum - Wüstenpiste und Jebel Khazali zum Dorf Rum. Insgesamt haben wir in den ca. 1,5 Stunden etwa 14 km durch die Wüste gefahren. Im Dorf steigen wir nach einer kurzen Pause in unseren Reisebus um und fahren zurück zur Wüstenautobahn und dann nach Aqaba. Unterwegs machen wir aber noch eine kurze Photopause an den "Sieben Säulen der Weisheit". Wadi Rum - die Sieben Säulen der Weisheit
Der Weg nach Aqaba führt durch eine zum Teil wüstenhafte und felsige Landschaft ständig bergab, denn von den ca. 1000 Höhenmetern des Wadi Rum müssen wir jetzt auf das Meeresniveau kommen. Nach ca. 1 Stunde Fahrt über die weiter ziemlich leere Wüsten-Highway erreichen wir die Vororte der einzigen Hafenstadt Jordaniens. Im Westen sieht man ganz gut die auf der israelischen Seite liegende große Stadt Eilat.
Einige Mitreisende haben eine Badeverlängerung in Aqaba gebucht und wir bringen sie zunächst in ihre Hotels. In einer der Hotelanlagen machen auch wir eine halbstündige Pause. Aqaba - ein Strand am Roten Meer, im Hintergrund israelische Stadt Eilat Zur Küste des Roten Meeres hat man hier Zugang nur durch die dicht nebeneinander liegenden Strandhotels. Die Strandabschnitte der jeweiligen Hotels sind voneinander abgetrennt. Das Wasser des Roten Meeres ist angenehm warm und klar. Vom Ufer aus kann man drei weitere Länder sehen: weit im Osten die saudiarabische Küste, Aqaba - Rotes Meer, hinten die saudiarabische Küste (?) im Westen die israelische Hafenstadt Eilat und dahinter die Küste von Ägypten. Aqaba - ein Strand am Roten Meer, im Hintergrund israelische Stadt Eilat, links die ägyptische Küste
Wadi Araba - Blick Richtung Südosten Nach der kurzen Erholung am Strand machen wir uns auf den Rückweg nach Amman. Wir fahren durch das Zentrum von Aqaba und machen noch eine Pause an einem Lebensmittelgeschäft, um sich mit Wasser und anderen Sachen zu versorgen. Es geht dann Richtung Norden durch ein sehr breites flaches Flusstal des Wadi Araba. Auf beiden Seiten des Tals erheben sich Gebirgsketten, das Gebirge im Westen liegt schon auf der israelischen Seite, dahinten ist die Negev-Wüste. Die Landschaft des Wadi Araba ist wüstenhaft, stellenweise sieht man große Sanddünen Wadi Araba - unterwegs von Aqaba nach Amman entlang der israelischen Grenze, im Hintergrund Berge in Israel und die Vegetation besteht hier hauptsächlich aus niedrigen, breiten Akazienbäumen und verschiedenen Sträuchern. Die jordanisch-israelische Grenze in der Talsohle liegt tiefer als die Straße, über die wir fahren, und man sieht wie auf Präsentierteller eine Parallelstraße auf der israelischen Seite. Ansonsten ist die Fahrt ziemlich monoton. Nach einiger Zeit machen wir eine Kaffeepause in einem Straßenrestaurant. Ich nutze die Pause um noch ein paar letzte Fotos in der Sand- Wadi Araba - Wüstenlandschaft und Kieswüste Wadi Araba - Blick Richtung Südosten, eine Kieswüste zu machen. Nach einer halben Stunde geht es weiter und wir erreichen bald das südliche Ende des Toten Meeres, das schon ziemlich ausgetrocknet und sumpfig ist. Hier befinden sich einige große Anlagen der Salzgewinnung. Heute ist ein Freitag, also ein arabischer Feiertag, und deshalb sehen wir unterwegs sehr viele Autos und Familien, die ihren Wochenendausflug zum Toten Meer machen und an der Küste campieren und picknicken. Stellenweise ist die Straße auf beiden Seiten mit den Autos zugeparkt, und wir müssen wegen der Menschenmassen langsamer fahren - insbesondere dort, wo zwischen den Felsen auf der rechten Seite Wasser durch schmale Wadis ins Tote Meer fließt. An einer Stelle ist es besonders voll - unweit von hier befinden sich heiße Quellen und das warme Wasser fließt durch eine enge Schlucht ins Meer.
An einer Stelle, wo am steilen Ufer des Toten Meeres sehr viele Salzkrusten zu sehen sind, machen wir eine kurze Photopause. Totes Meer - Salzkruste am Ostufer Die weiße Salzkruste auf den Steinen und Felsen sieht sehr schön und ungewöhnlich aus. Totes Meer - Salzkruste am Ostufer Totes Meer - Salzkruste am Ostufer Totes Meer - Salzkruste am Ostufer Die Fahrt entlang der Küste des Toten Meeres dauert insgesamt ca. 45 Min. Am nördlichen Ende des Meeres passieren wir die Hotelanlage, wo wir vor 3 Tagen gebadet haben, und von hier aus geht es über den gleichen Weg nach Amman zurück. Das Hotel Commodore erreichen wir gegen 18.45 Uhr.


8. Tag: Sa, 12.05.2001
- Amman - Frankfurt/M. -

Amman - Downtown, die Hauptstraße vor dem römischen Theater, hinten das Zitadellenhügel mit den Ruinen des Herkules-Tempels und der Aussichtsplattform Für den heutigen letzten Tag der Rundreise ist kein Programm mehr vorgesehen. Da ich bis zum Abflug noch genug Zeit habe, entschließe ich mich, nach dem Frühstück nochmals in die Altstadt zu fahren. Gegen 8.45 Uhr nehme ich vor dem Hotel ein Taxi und bald bin ich wieder im Trubel der Downtown. Beim schönsten Wetter besuche ich nochmals das Amphitheater, Amman - Downtown, das römische Theater dann gehe ich zum kleineren Odeon, links vor dem Amphitheater, das ich beim ersten Besuch hier gar nicht bemerkt habe. Amman - Downtown, das Odeon, dahinter das Theater Anschließend spaziere ich durch die Geschäftsstraßen der Altstadt, durch das Juwelierviertel, und schnuppe zum letzten Mal die Atmosphäre in den Straßen und Gassen. Amman - Downtown, ein Jordanier am Theatervorplatz In dem "Wirrwarr" der Stadt gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Ich mache noch die letzten Fotos. Amman - Downtown, die Hauptstraße vor dem römischen Theater
Dann nehme ich ein Taxi zurück zum Hotel. Der Taxifahrer - ein junger Student, der sich so das Studium verdient - ist sehr gesprächig. Nach dem obligatorischen "Welcome to Jordan" erzählt er auf Englisch über sich und sein Studium und interessiert sich auch für die Studienbedingungen in Deutschland. Dabei verursacht er beinahe einen Unfall, denn vertieft ins Gespräch missachtet er eine Vorfahrtsregel. Ein lautes Hupen eines wild bremsenden Autos bringt ihn zurück "auf die Straße", er entschuldigt sich für die Unaufmerksamkeit und bringt mich schließlich gegen 11.30 Uhr heil ins Hotel.
Um 13.00 Uhr werden wir mit einem Minibus zum Flughafen abgeholt. Da hat jemand falsch geplant, denn hier ist kein Stauraum für das Gepäck vorhanden, und wir müssen es zwischen den Sitzen oder auf den Knien liegen lassen. Mit großer Mühe kriegen wir alle Passagiere und das Gepäck rein. Am Flughafen angekommen geht es sehr schnell weiter. Ein örtlicher Reisebetreuer kümmert sich vorzüglich um alles, wir brauchen an den Schaltern nicht zu warten, bekommen sofort unsere Bordkarten, passieren die Passkontrolle am VIP-Schalter an anderen Wartenden vorbei und sitzen bald in der Abflug-Wartehalle. Der Abflug ist für 15.50 Uhr geplant, wir starten auch tatsächlich um 16.00 Uhr Ortszeit. Der Airbus A321 der Austrian Airlines braucht 3,5 Stunden nach Wien, die uns recht schnell vergehen. Wir fliegen wieder über dem Toten Meer, das aber anders als bei dem Hinflug hinter einem dünnen Wolkenschleier leicht verdeckt ist.
Der Weiterflug von Wien nach Frankfurt/M erfolgt um 19.50 Uhr. Diese Maschine der Austrian Airlines ist nicht mal zu 50% belegt, so dass sich fast jeder einen Fensterplatz aussuchen kann. Nach 1 Stunde und 10 Minuten Flug landen wir in Frankfurt, wo ich diesmal mein Gepäck sehr schnell bekomme. Weiter geht es mit dem Zug über Köln nach Aachen, wo ich erst gegen 3.50 Uhr morgens eintreffe.


„Jordanien-Rundreise“ von DerTour


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